Montag, März 07, 2016
Neuer Vorstand Rom eV 2016
Rom e.V. Jahreshauptversammlung: Mehr Roma im Vorstand
Die Flüchtlingsberatung des Rom e.V. beschäftigt sich derzeit mit 11 Familien, deren Abschiebung angeordnet ist. Auch gut integrierte Familien des Schulprojektes Amaro Kher sind bereits abgeschoben worden. Die Folgen der laufenden Asylverschärfungen der letzten Monate werden auch für die Kölner Roma immer spürbarer.
In dieser Situation fand letzte Woche die Jahreshauptversammlung des Rom eV statt. Die Versammlung war außerordentlich gut besucht. Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Ehrenvorsitzenden Kurt Holl wurde intensiv über die Asylsituation und die pädagogischenProjekte des Vereins diskutiert.
Schließlich wurde mit deutlicherMehrheit ein neuer Vorstandgewählt, dem jetzt 4 (statt bisher 2) Roma angehören. Der Vorstand besteht aus den drei langjährigen Vorstands- Mitgliedern Simone Treis, Doris Schmitz und Elisabeth Klesse , dem Schriftsteller Günter Wallraff ; den relativ neuen Mitgliedern Ossi Helling (ehemaliger Grüner Ratsvertreter) und Ismeta Stojkovic ( Leiterin des Projektes Amen Ushta) sowie den neu gewählten Mitgliedern Jovan Nikolic (Schriftsteller),Ruzdija Sejdovic (ebenfalls Schriftsteller; beide wollen sich besonders um das Archiv und Dokumentationszentrum kümmern ) und Zeljko Baraba (dem die Arbeit mit den Roma Kindern als langjähriger Mitarbeiter von Amaro Kher am Herzen liegt).
Renate Graffmann, die seit Beginn des Vereins überwiegend im Vorstand tätig war, wurde zur Ehrenvorsitzenden gewählt.
ZU den Schwerpunkten des kommenden Jahres erklärte Ossi Helling: „ Die Kölner Roma müssen mit allen verfügbaren Mitteln vor Abschiebungen geschützt werden“
Ismeta Stojkovic betonte abschließend: „ Die bisherigen pädagogischen Projekte Amaro Kher, Amen Ushta sollen mit einem neuen Projekt für die Übergänge Schule/Beruf noch stärker vernetzt werden. Damit können wir Kinder und Jugendliche auf allen Altersstufen begleiten.“
Die Voraussetzungen sind gut: der Rom eV wuchs im letzten Jahr von 40 auf 70 Mitglieder, davon ein großer Teil Roma.
Donnerstag, Oktober 15, 2015
Hinweis: Seit Sommer 2014 ist Ossi Helling nicht mehr im Rat. Seit Anfang 2015 ist er im Vorstand des Rom e.V. aktiv.
Verändert am: Donnerstag, Oktober 15, 2015 8:44 PM
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Mittwoch, Juli 01, 2015
Neuer Vorstand Rom e.V. gewählt
Neuer Vorstand des Rom e.V.
Der Rom e.V. hat auf seiner jüngsten, gut besuchten Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Der bisherige langjährige geschäftsführende Vorstand wurde mit Simone Treis als 1. Vorsitzender, Doris Schmitz als 2. Vorsitzender und Elisabeth Klesse als Kassiererin im Amt bestätigt.
In den erweiterten Vorstand wurden mit Ismeta Stojkovic und Gianni Jovanovic zwei Vertreter der Kölner Roma gewählt. Ismeta Stojkovic ist Projektleiterin des rechtsrheinischen Schulbegleitprogramms „Amen Ushta“, das Roma- und andere Kinder im Regelschulsystem besonders fördert und begleitet. Gianni Jovanovic wurde schon als Jugendlicher mit seiner Familie vor etlichen Jahren vom Rom e.V. betreut; er ist derzeit Inhaber eines zahnmedizinischen Unternehmens in Köln.
Des Weiteren wurden die ehem. Pfarrerin Renate Graffmann, der Schriftsteller Günter Wallraff sowie der frühere langjährige sozialpolitische Sprecher der Grünen im Kölner Rat, Ossi Helling, gewählt.
Kurt Holl hatte aus persönlichen Gründen auf eine Wiederwahl verzichtet. Er wird dem Verein aber als Aktivist im Archiv- und Dokumentationszentrum erhalten bleiben. Für seine herausragenden jahrzehntelangen Dienste im Interesse der Kölner Roma und Sinti wurde er von der Mitgliederversammlung zum lebenslangen Ehrenvorsitzenden gewählt.
Der neue Vorstand freut sich, den Rom e.V. zusammen mit Geschäftsführung, Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen (davon ca. 1/3 Roma) und vielen Ehrenamtlern noch mehr für die Kölner Roma sowie für andere Menschen mit Migrationsgeschichte zu öffnen und mehr Chancen für Roma und andere diskriminierte Bevölkerungsschichten in Köln zu erkämpfen.
Köln, 26.02.2015
Dienstag, Juni 23, 2015
Lebensgefährtin des Bundespräsidenten besucht Rom e.V. am 09.06.2015
Frau Daniela Schadt, die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, besuchte am 9. Juni 2015 den Rom e.V. in Köln.
Sie besichtigte die Klassenräume von „Amaro Kher“, dem Projekt des Rom. e.V. zur Vorbereitung der Flüchtlingskinder auf die Regelschulen, und tauschte sich mit den Kindern aus. Auch das neue dezentrale pädagogische Projekt „Amen Ushta“ stellte sich vor. Die MitarbeiterInnen dieses Projektes, darunter zwei Roma-MediatorInnen, arbeiten an mehreren Regelschulen mit bereits eingeschulten Romakindern. Die Sozialberaterin des Vereins erwähnte einschränkend, dass der Schulerfolg der Kinder immer wieder durch Abschiebedrohungen gegen die Familien gefährdet sei.
Schließlich besuchte Frau Schadt auch das Dokumentationszentrum und Archiv des Rom e.V., das zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Europa gehört. Es wurde 1999 vom damaligen Bundestagspräsidenten Thierse eingeweiht. Ehrenvorsitzender Kurt Holl stellte die umfangreiche Bibliothek zu Geschichte und Kultur der Roma und Sinti in zwanzig Ländern Europas vor, die ca. 4000 Bände enthält. Diese Materialien würden u.a. von Studenten, Schülern, Journalisten, Lehrern, Künstlern und Politikern regelmäßig genutzt, nicht zuletzt um den zunehmend rassistischen und antiziganistischen Tendenzen in den Medien bzw. im Internet entgegenzutreten.
Ossi Helling vom Vorstand des Rom e.V. betonte, dass die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet werde, jetzt aber an ihre Grenzen stoße. Obwohl von der Stadt Köln gelobt, sehe diese keine Möglichkeit, in eine Finanzierung einzusteigen.
Frau Schadt erklärte abschließend: „Ich bin beeindruckt von der Sammlung, die im Laufe der Zeit und durch das Zutun vieler engagierter Menschen im Dokumentationszentrum des Rom e. V. zustande gekommen ist. Schön wäre es, wenn die Finanzierung der Bibliothek langfristig gesichert werden könnte.“
Rom e.V. protestiert gegen Verweigerung der Unterbringung
Offener Brief: vom 27.05.2015
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Roters,
Rom e.V. und Kölner Flüchtlingsrat e.V. haben im Herbst/Winter 2014/2015 mit großer Sorge festgestellt, dass die Stadt Köln ihre gesetzliche Unterbringungsverpflichtung gegenüber Flüchtlingen in mehreren dutzenden von Einzelfällen nicht wahrgenommen hat. Es wurde in diesen Fällen den Betroffenen überlassen, Rechtsmittel beim Verwaltungsgericht Köln einzulegen, um ihr Recht auf Unterbringung gegenüber der Stadt Köln durchzusetzen.
Wir möchten an dieser Stelle auf § 1 des nordrhein-westfälischen Gesetzes über die Zuweisung und Aufnahme ausländischer Flüchtlinge (Flüchtlingsaufnahmegesetz - FlüAG) hinweisen.
Rom e.V. und Kölner Flüchtlingsrat e.V. stellen außerdem fest, dass es sich bei den Vorgängen im Herbst/Winter 2014/2015 nicht um singuläre Ereignisse handelte, sondern es auch schon in den letzten Jahren immer wieder Fälle gegeben hat, bei denen die Stadt Köln ihrer Unterbringungsverpflichtung nicht nachkam.
Selbstverständlich sind uns die großen Herausforderungen für die Stadt Köln bei der Unterbringung angesichts steigender Flüchtlingszahlen bewusst. Allerdings haben unseres Erachtens sowohl der Stadtrat als auch die für die Identifizierung geeigneter städtischer Grundstücke und den Bau von Flüchtlingshäusern zuständigen Dezernate über viele Jahre versäumt, dem Umstand weiter steigender Flüchtlingszahlen angemessen Rechnung zu tragen und die Unterbringung von Flüchtlingen als eine gesamtstädtische Aufgabe mit höchster Priorität zu betrachten.
Wir möchten Sie deshalb bitten dafür Sorge zu tragen, dass zukünftig die Stadt Köln § 1 FlüAG ausnahmslos umsetzt. Daher halten wir es für erforderlich, bei der Planung von Unterbringungskapazitäten Schwankungen der Flüchtlingsaufnahmezahlen zu berücksichtigen und dabei auch ausreichend Unterbringungsplätze vorrätig zu halten.
Mit der Bitte um Antwort verbleiben wir
mit freundlichen Grüßen
Verändert am: Dienstag, Juni 23, 2015 4:43 PM
Kategorien: Aktuelles, Pressemitteilungen