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Dienstag, Juni 23, 2015

Lebensgefährtin des Bundespräsidenten besucht Rom e.V. am 09.06.2015

 

Frau Daniela Schadt, die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, besuchte am 9. Juni 2015 den Rom e.V. in Köln.

Sie besichtigte die Klassenräume von „Amaro Kher“, dem Projekt des Rom. e.V. zur Vorbereitung der Flüchtlingskinder auf die Regelschulen, und tauschte sich mit den Kindern aus. Auch das neue dezentrale pädagogische Projekt „Amen Ushta“ stellte sich vor. Die MitarbeiterInnen dieses Projektes, darunter zwei Roma-MediatorInnen, arbeiten an mehreren Regelschulen mit bereits eingeschulten Romakindern. Die Sozialberaterin des Vereins erwähnte einschränkend, dass der Schulerfolg der Kinder immer wieder durch Abschiebedrohungen gegen die Familien gefährdet sei.

Schließlich besuchte Frau Schadt auch das Dokumentationszentrum und Archiv des Rom e.V., das zu den bedeutendsten Einrichtungen dieser Art in Europa gehört. Es wurde 1999 vom damaligen Bundestagspräsidenten Thierse eingeweiht. Ehrenvorsitzender Kurt Holl stellte die umfangreiche Bibliothek zu Geschichte und Kultur der Roma und Sinti in zwanzig Ländern Europas vor, die ca. 4000 Bände enthält. Diese Materialien würden u.a. von Studenten, Schülern, Journalisten, Lehrern, Künstlern und Politikern regelmäßig genutzt, nicht zuletzt um den zunehmend rassistischen und antiziganistischen Tendenzen in den Medien bzw. im Internet entgegenzutreten.

Ossi Helling vom Vorstand des Rom e.V. betonte, dass die gesamte Arbeit ehrenamtlich geleistet werde, jetzt aber an ihre Grenzen stoße. Obwohl von der Stadt Köln gelobt, sehe diese keine Möglichkeit, in eine Finanzierung einzusteigen.

Frau Schadt erklärte abschließend: „Ich bin beeindruckt von der Sammlung, die im Laufe der Zeit und durch das Zutun vieler engagierter Menschen im Dokumentationszentrum des Rom e. V. zustande gekommen ist. Schön wäre es, wenn die Finanzierung der Bibliothek langfristig gesichert werden könnte.“

Geschrieben von Ossi Helling am 5:05 PM
Kategorien: Aktuelles, Presseschau