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Samstag, April 18, 2009
Expertenhearing Straffälligenhilfe Köln
Experten-Hearing zum Thema „Straffälligenhilfe“
Sondersitzung des Sozialausschusses tagte mit vielen externen Fachteilnehmern
Im Rahmen einer Sondersitzung widmete sich der Ausschuss für Soziales und Senioren gemeinsam mit Vertretern der Fachöffentlichkeit am 2. April 2009 in einem Experten-Hearing dem Thema „Straffälligenhilfe“. Die mit rund 100 externen fachkundigen Teilnehmern gut besuchte Veranstaltung behandelte die Themenfelder „Integration in den Wohnungsmarkt“, „Integration in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt“ sowie „Psychosoziale Begleitung und Therapie“. Der Vorsitzende des Sozialausschusses, Walter Kluth, erläuterte zu Beginn der Veranstaltung, dass in Köln zwar ein funktionierendes Hilfesystem bestehe, es aber dennoch Lücken gebe, die es zu schließen gelte. Sozial- und Integrationsdezernentin Marlis Bredehorst unterstrich in diesem Zusammenhang die Bedeutung der bereits erreichten Vernetzung der Akteure und sprach sich darüber hinaus für neue Formen der Zusammenarbeit aus. Angesichts hoher Rückfallquoten und damit hoher Folgekosten für die Kommune Köln war das Ziel der Veranstaltung, neue Perspektiven für die Straffälligenhilfe zu eröffnen und den Blick dafür zu schärfen, wie Lebenskompetenzen von Straffälligen so gestärkt werden können, dass sie sich langfristig ohne zusätzliche Unterstützung in Alltags- und Berufswelt zurechtfinden.
Sozialamt, ARGE Köln, Amt für Weiterbildung, Gesundheitsamt und JVA Köln äußerten ihre Bereitschaft, zukünftig in den einzelnen Aspekten der Straffälligenhilfe verstärkt zusammen zu arbeiten, neue Kooperationen anzugehen und bestehende Kooperationen auszuweiten.
Ossi Helling, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Soziales und Senioren und sozialpolitischer Sprecher der Grünen, formulierte in seinem Schlusswort konkrete Aufgabenstellungen und Herausforderungen für den Sozialausschuss. Wichtig sei, genügend bezahlbaren Wohnraum bis 45 Quadratmeter in Köln zu schaffen. Darüber hinaus müsse bezüglich der Beschäftigungspolitik Sorge dafür getragen werden, dass bereits während der Haftzeit ein flächendeckendes Informationsangebot der ARGE für die Inhaftierten bestehe. Gesundheitspolitisch müssten die Substitutionsmöglichkeiten bei Suchtkrankheit ausgeweitet werden.