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Freitag, November 23, 2007
Anfrage zur Sitzung des Polizeibeirates hier: Gefahr eines „Amoklaufes“ am Georg-Büchner-Gymnasium
Sehr geehrte Frau dos Santos Herrmann,
spätestens seit mehreren Amokläufen an US- amerikanischen Schulen und seit Emsdetten wissen wir, dass angemessene Reaktionen von Polizei, Schulen, Jugendämtern und Erziehungsberechtigten nicht nach einfachen Mustern ablaufen dürfen.
Ein Verdacht auf Amokläufertum stellt hohe Herausforderungen an alle Beteiligten, aber auch hohe Herausforderungen an die Öffentlichkeitsarbeit aller Beteiligten, die nicht der Befriedigung von Sensationslust, sondern dem besonnen und aufgeklärten Verhalten von Lehrerschaft, Schülerinnen und Schülern und Nachbarschaft dienen soll.
Vor diesem Hintergrund und vor dem Hintergrund der beginnenden politischen Debatte über Fehlverhalten und Verantwortlichkeiten beantragt die Fraktion B90/ Die Grünen im Kölner Rat die Behandlung der Vorfälle am Georg-Büchner-Gymnasium in Weiden im Polizeibeirat.
Wir schlagen vor, dass zur Vorbereitung der erst im Januar 2008 stattfindenden Sitzung die Polizei den Mitgliedern zunächst einen Sachstandsbericht aus ihrer Sicht liefert, der in den nächsten Wochen ggf. bei neueren Entwicklungen aktualisiert werden sollte.
Dies schafft eine Grundlage für die Mitglieder des Beirates, zielgerichtete und aufklärende Fragestellungen zur Sitzung entwickeln zu können.
Die Sachstandsberichte sollten eingehen auf
1. Fragen der Aktionen von Schule und Polizei am Freitag, dem 16.11.07 gegenüber Rolf B.,
2. auf die Umstände des Todes von Rolf. B. am gleichen Tag,
3. auf das Zusammenwirken von Polizei, Schule und Stadtverwaltung Köln sowie
4. auf die Informationspolitik gegenüber der Öffentlichkeit.
In diesem Zusammenhang sollte auch auf die Frage, wann die Polizei von den konkreten Aktionsvorbereitungen zum beabsichtigten Amoklauf am Dienstag, dem 20.11.2007 erfahren hat und wann sie von der Abkehr der beiden möglichen Tatausführenden von diesen Plänen Kenntnis erhielt, behandelt werden.
Wir wissen, dass eine Berichterstattung der Polizei wegen der gleichzeitigen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft problematisch ist.
Dennoch bitten wir darum, damit die derzeitig teilweise hoch emotionalisierte Diskussion wieder auf sachgerechte und wirklicher Aufklärung dienende Bahnen zurückgeführt werden kann.
Mit freundlichen Grüßen
Ossi Helling
(Mitglied des Polizeibeirates)