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Montag, April 14, 2008
Sozialausschuss beschließt einstimmig Konzept für Möbelverbund
Dringlichkeitsantrag gem. § 12 der Geschäftsordnung des Rates
Gremium Datum der Sitzung
Ausschuss Soziales und Senioren 10.04.2008
Sicherung des Möbelverbundes
Sehr geehrter Herr Vorsitzender,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
die Antragsteller bitten Sie, folgenden Antrag in die Tagesordnung der Sitzung des Sozialausschusses am 10.04.2008 aufzunehmen:
Die Verwaltung wird aufgefordert, zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Soziales und Senioren in Abstimmung mit dem Verbund gemeinnütziger Kölner Möbellager e. V. ein Konzept vorzulegen, das folgende Zielsetzungen berücksichtigt:
· Umstellung der Geschäftspolitik aller dem Möbelverbund angehörender Möbellager auf eine Selbstfinanzierung durch Erlöse unter Einbeziehung zulässiger öffentlicher Beschäftigungsförderung in einem Zeitrahmen von maximal 24 Monaten
· kurzfristige Umstellung der in Anspruch genommenen Beschäftigungsförderungen von Arbeitsgelegenheiten gem. § 16 III SGB II auf Beschäftigungszuschüsse nach § 16 a SGB II
· Ausgestaltung einer bedarfsgerechten Übergangsfinanzierung für einen maximalen Zeitraum von 24 Monaten.
· Gleichzeitig ist zu prüfen, ob und wieweit durch sozialpolitisch gewünschte Konzentration auf bestimmte Kundenkreise und durch ebenso angestrebte kommunale Förderung von Beschäftigten mit besonderen Vermittlungshemmnissen ein kommunaler Rest-Förderbedarf entsteht
Hierbei sind rechtliche, insbesondere wettbewerbsrechtliche Aspekte zu berücksichtigen.
Darüber hinaus wird die Verwaltung beauftragt, in Abstimmung mit dem Möbelverbund und anderen interessierten Trägern ein Konzept für ein stadtweites Angebot von second-hand-Läden/ Sozialkaufhäuser in der Trägerschaft gemeinnütziger Organisationen zu erarbeiten und dem Ausschuss für Soziales und Senioren vorzulegen. Dabei sind die Möglichkeiten der rechtlichen Umsetzung dieses Konzeptes zu prüfen.
Begründung:
In ihrem Antrag „Beschäftigungsinitiative für Köln“ in der gemeinsamen Sitzung von Sozial- und Wirtschaftsausschuss am 27.11.2006 haben SPD und GRÜNE die besonderen Bedürfnisse an individuelle und somit bedarfsgerechte Beschäftigungsförderung berücksichtigt. Unter Ziff. IV werden die Anforderungen an Integrationsangebote für Arbeitslose mit besonderen Vermittlungshemmnissen behandelt.
Die individuelle Ausgestaltung von Arbeitsplätzen und Anleitungen und somit auch der notwendigen öffentlichen Förderung stehen hier im Vordergrund. Ziel ist, die Betreffenden angemessen zu beschäftigen, ohne den Übergang in den ersten Arbeitsmarkt auszuschließen. Mit den second-hand-Angeboten der im Möbelverbund zusammengeschlossenen Möbellager existieren in Köln Einrichtungen, die den wachsenden Bedarf nach preisgünstigen Gebrauchsgegenständen mit abdecken und seit Jahren unverzichtbare Integrationsleistungen für arbeitsmarktferne arbeitslose Menschen erbringen. Um Irritationen bei der Abgrenzung von marktbezogenen zu zusätzlichen Tätigkeitsfeldern zu vermeiden, ist die Förderpraxis umzustellen.
Die veränderte Förderpraxis verlangt von den Trägervereinen der Möbellager eine stärkere betriebswirtschaftliche Ausrichtung, weil sie zukünftig vor allem den Arbeitgeberanteil an den Entgelten durch erzielte Erlöse selber finanzieren müssen. Die in den Möbellagern Beschäftigten einschließlich der Vorarbeiter werden in der Regel von der ARGE nur bis maximal 75% refinanziert. Um ihren beschäftigungs- und sozialpolitischen Aufgaben dauerhaft nachkommen zu können, ist den Trägern eine zweijährige Übergangszeit einzuräumen. Der zunehmend wachsende Bedarf erfordert ein stadtweit greifendes Konzept zur Entwicklung von second-hand-Angeboten.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Michael Zimmermann / gez. Jörg Frank
Verantwortlich: Ossi Helling
"Frauen gegen Erwerbslosigkeit" weiter unterstützen
Pressemitteilung
Frauen gegen Erwerbslosigkeit
Grüne unterstützen beispielhafte Arbeit
Die Ratsfraktion schließt sich dem Beschluss der grünen Frauenmitgliederversammlung vom 6.4.2008 zu „Frauen gegen Erwerbslosigkeit“ an.
Der Träger hatte in einem Ausschreibungsverfahren der Arge Köln das von ihm mit konzipierte Angebot „Zeit für Zukunft“ für junge alleinerziehende Frauen verloren. In dieser Ausschreibung gab es problematische Entscheidungsgrundlagen: Nebensächliches wurde hoch bewertet, wirklich Wichtiges wie z.B. die Standortfrage spielte eine untergeordnete Rolle.
Brigitta von Bülow, frauenpolitische Sprecherin der Grünen Ratsfraktion, erklärt: „Dies bedauern wir sehr und wir befürchten einen großen Verlust für die betreffenden Frauen und für Köln.“ Seit Jahren ist dieses Frauenprojekt in Nippes als Frauenberatungsstelle und Frauenjobbörse tätig. Gemeinsam mit dem Vingster Treff entwickelte der Verein ein umfassendes und bedarfsgerechtes Angebot für junge alleinerziehende Frauen, das fast ein Jahr lang angeboten wurde. 30 junge Mütter konnten sich im zentralen Nippes auf berufliche Qualifizierung konzentrieren, während sie ihre Kinder gut in den gleichen Räumen versorgt wussten.
Brigitta von Bülow weiter: „Frauen wurden dort in ihrer individuellen und oftmals sehr problematischen Situation wahr- und aufgenommen; ihre Kinder vielfach erstmals fremd betreut. Die Resonanz des Angebotes in Nippes spricht für sich und vor allem für den Träger. „ Frauen gegen Erwerbslosigkeit ist ein Träger, der auf Frauen als Zielgruppe ausgerichtet ist und ein entsprechendes Selbstverständnis hat.
Durch seine langjährige Arbeit mit Frauen im Bereich der allgemeinen Beratung und als Jobbörse, vor allem aber als Initiatorinnen eines solch zukunftsweisenden Angebotes ist dieser Träger prädestiniert für die Weiterführung. Wir hoffen für die TeilnehmerInnen, dass sie ihren begonnenen Weg in Sürth, bei dem neuen Träger, weiterführen. Für Köln hoffen wir, dass es für „Frauen gegen Erwerbslosigkeit“ weiter gehen wird und die anderen Standbeine der dortigen Beratungsarbeit ausreichend stabil sind.“
Ossi Helling, sozialpolitischer Sprecher der Fraktion ergänzt:
„ Ein faires Ausschreibungsverfahren ist zu befürworten. Nur muss gewährleistet sein, dass fachliche Faktoren ausreichend gewichtet werden. Außerdem muss der Ausgang eines Vergabeverfahrens und vor allem die entscheidenden Kriterien für die Beteiligten transparent gemacht werden. Die kleinen Träger haben Probleme mit den derzeitigen Ausschreibungsverfahren der Arge.
Sie müssen z.B. für teures Geld Experten einkaufen, die die fachlich wertvollen Konzepte „übersetzen“ in die bürokratischen Vorgaben der Bewerbungsunterlagen. Wir wissen, wie wichtig die Arbeit vieler kleiner Träger teilweise seit Jahrzehnten für Köln ist. Daher teilen wir ihre Sorgen und suchen einen Weg, der sowohl den Vorgaben der Arbeitsverwaltung als auch der bewährten Kölner Sozialpolitik gerecht wird.“
Bei Nachfragen:
Brigitta von Bülow mobile: 0176/ 221 59 725
Ossi Helling Tel. 470 5629